PISA am DIPF
Das „Programme for International Student Assessment“, kurz PISA genannt, ist eine Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Mit ihr werden alle drei Jahre Kompetenzen bei fünfzehnjährigen Schüler*innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften gemessen – in mittlerweile rund 80 teilnehmenden Staaten. Die Veröffentlichungen der PISA-Studien stoßen stets auf großes Interesse weit über reine Fachkreise hinaus, denn die Ergebnisse liefern wesentliche, wissenschaftlich fundierte Beiträge zur Effektivität des Bildungssystems und zu aktuellen Bildungsdebatten.
Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien
Das Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) ist seit 2012 für die Durchführung der PISA-Studie in Deutschland zuständig und bündelt die deutsche Forschung zu den internationalen Bildungsvergleichsstudien. Das DIPF bringt dabei seine Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung groß angelegter, länderübergreifender Vergleichsstudien ein.
Das ZIB profitiert von den innovativen Arbeiten des DIPF im Bereich der Kompetenzmessung und technologiebasierter Testverfahren. Das TBA-Zentrum (mit der ZIB-Professur für Pädagogisch-Psychologische Diagnostik mit dem Schwerpunkt auf technologiebasierten Anwendungen, Prof. Dr. Frank Goldhammer) hat bereits für PISA 2009, PISA 2012 und PIAAC innovative Werkzeuge zum computerbasierten Testen entwickelt.
Neben dem DIPF gehören die Technische Universität München (TUM), das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zum Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB). Vorsitzende des ZIB ist Prof. Dr. Doris Lewalter (TUM School of Education), Professor Dr. Frank Goldhammer (DIPF) ist stellvertretender Vorsitzender, Professor Dr. Petra Stanat (IQB) und Professor Dr. Olaf Köller (IPN) sind Vorstandsmitglieder.
PISA und DIPF – Rolle und Aufgaben
Das DIPF beteiligt sich seit 2009 mit wechselnden Aufgaben an der Konzeption und Auswertung der PISA-Studien auf nationaler und internationaler Ebene:
- Bei PISA 2009 war das DIPF für das nationale Projektmanagement verantwortlich.
- Im Rahmen der PISA-Erhebung 2012 leitete Professor Klieme im Auftrag der OECD die für die Fragebogenentwicklung zuständige internationale Fachgruppe.
- Als erste deutsche Einrichtung ist das DIPF bei PISA 2015 international federführend für die Rahmenkonzeption sowie die Entwicklung und Auswertung aller eingesetzten Fragebögen verantwortlich; dazu gehört auch die Entwicklung von Indikatoren für das weltweite Bildungsmonitoring im Rahmen von PISA 2015. Auch bei PISA 2018 fiel die Entwicklung und Auswertung aller Fragebögen wieder in den Aufgabenbereich des DIPF.
- In Ankopplung an PISA 2022 führt das DIPF eine Validierungsstudie zur innovativen Domäne in PISA 2025 "Lernen in der digitalen Welt" (LDW) durch.
Auch an der Durchführung von PISA 2025 ist das DIPF durch seine Vertretung in der internationalen OECD-Expertengruppe für die innovative Domäne beteiligt.
PISA-Studie – Leistungstests und Fragebogen
Die PISA-Studien bestehen – vereinfacht gesagt – aus zwei Teilen: Leistungstests, mit denen international die Kompetenzen 15-jähriger Schüler*innen in bestimmten Fächern erfasst werden, und Fragebögen für Schüler*innen, Schulleitung, Lehrpersonen und Eltern, die wichtige Kontextfaktoren von Bildung erfassen und Lehr-Lernbedingungen im internationalen Vergleich abbilden.
Diese Fragebogen, für die das DIPF seit PISA 2012 mitverantwortlich ist, spielen eine wesentliche Rolle bei der Erklärung der Unterschiede zwischen den teilnehmenden Staaten – und liefern in der gemeinsamen Auswertung mit den Leistungstests wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung von Qualität in Schule und Unterricht.
Large-Scale-Assessment am DIPF
Der englische Begriff Large-Scale-Assessment bezeichnet Leistungsmessungen, die in großen, meist international vergleichenden Schulleistungsstudien angewendet werden und für das deutsche Bildungssystem eine wesentliche Rolle spielen. Das DIPF ist heute führend im Bereich des Large-Scale-Assessments, verfügt über langjährige Erfahrung im Management solch großer Projekte und nutzt die erhobenen Daten immer auch als Instrument in der Forschung zu Schulqualität und Unterrichtsqualität.
Für die Konzeption, Umsetzung und Auswertung dieser Assessments ist am DIPF die Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen zuständig. Die Wissenschaftler*innen forschen intensiv zu Fragen der Qualitätsentwicklung im Bildungswesen auf Basis der erhobenen Datensätze. Von herausragender Bedeutung ist dabei der Schwerpunkt Kompetenzdiagnostik; die Abteilung verfügt über methodologisches Wissen darüber, wie man Kompetenzen misst und wie man Tests und Fragebogen entwickelt und skaliert.
DIPF-Publikationen zu PISA
Publikationen von DIPF-Wissenschaftler*innen zu PISA (seit 2001)