PISA am DIPF

Das „Programme for International Student Assessment“, kurz PISA genannt, ist eine Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Mit ihr werden alle drei Jahre Kompetenzen bei fünfzehnjährigen Schüler*innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften gemessen – in rund 70 teilnehmenden Staaten. Die Veröffentlichungen der PISA-Studien stoßen stets auf großes Interesse weit über reine Fachkreise hinaus, denn die Ergebnisse liefern wesentliche, wissenschaftlich fundierte Beiträge zu Bildungsdebatten.

Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien 

Das Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) ist seit 2012 für die Durchführung der PISA-Studie in Deutschland zuständig und bündelt die deutsche Forschung zu den internationalen Bildungsvergleichsstudien. Das DIPF bringt dabei seine Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung groß angelegter, länderübergreifender Vergleichsstudien ein.

Neben dem DIPF gehören die Technische Universität München (TUM) sowie das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) zum Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB). Vorsitzende des ZIB ist Prof. Dr. Kristina Reiss (TUM School of Education), Professor Dr. Frank Goldhammer (DIPF) ist stellvertretender Vorsitzender, Professor Olaf Köller (IPN) ist Vorstandsmitglied.

PISA und DIPF – Rolle und Aufgaben

Das DIPF beteiligt sich seit 2009 mit wechselnden Aufgaben an der Konzeption und Auswertung der PISA-Studien:

  • Bei PISA 2009 war das DIPF für das nationale Projektmanagement verantwortlich.
  • Im Rahmen der  PISA-Erhebung 2012 leitete Professor Klieme im Auftrag der OECD die für die Fragebogenentwicklung zuständige internationale Fachgruppe.
  • Als erste deutsche Einrichtung ist das DIPF bei PISA 2015 international federführend für die Rahmenkonzeption sowie die Entwicklung und Auswertung aller eingesetzten Fragebögen verantwortlich; dazu gehört auch die Entwicklung von Indikatoren für das weltweite Bildungsmonitoring im Rahmen von PISA 2015.

Auch bei PISA 2018 fällt die Entwicklung und Auswertung aller Fragebögen wieder in den Aufgabenbereich des DIPF.


PISA-Studie – Leistungstests und Fragebogen

Die PISA-Studien bestehen – vereinfacht gesagt – aus zwei Teilen: Leistungstests, mit denen international die Kompetenzen 15-jähriger Schüler*innen in bestimmten Fächern erfasst werden, und Fragebögen für Schüler*innen, Schulleitung, Lehrpersonen und Eltern, die wichtige Kontextfaktoren von Bildung erfassen und Lehr-Lernbedingungen im internationalen Vergleich abbilden.

Diese Fragebogen, für die das DIPF seit PISA 2012 mitverantwortlich ist, spielen eine wesentliche Rolle bei der Erklärung der Unterschiede zwischen den teilnehmenden Staaten – und liefern in der gemeinsamen Auswertung mit den Leistungstests wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung von Qualität in Schule und Unterricht.

Large-Scale-Assessment am DIPF

Der englische Begriff Large-Scale-Assement bezeichnet Leistungsmessungen, die in großen, meist international vergleichenden Schulleistungsstudien angewendet werden und für das deutsche Bildungssystem eine wesentliche Rolle spielen. Das DIPF ist heute führend im Bereich des Large-Scale-Assessments, verfügt über langjährige Erfahrung im Management solch großer Projekte und nutzt die erhobenen Daten immer auch als Instrument in der Forschung zu Schulqualität und Unterrichtsqualität.

Für die Konzeption, Umsetzung und Auswertung dieser Assessments ist am DIPF die Abteilung Bildungsqualität und Evaluation zuständig. Die Wissenschaftler*innen forschen intensiv zu Fragen der Qualitätsentwicklung im Bildungswesen auf Basis der erhobenen Datensätze. Von herausragender Bedeutung ist dabei der Schwerpunkt Kompetenzdiagnostik; die Abteilung verfügt über methodologisches Wissen darüber, wie man Kompetenzen misst und wie man Tests und Fragebogen entwickelt und skaliert.

DIPF-Publikationen zu PISA

Publikationen von DIPF-Wissenschaftler*innen zu PISA (seit 2001)