PISA 2009

Im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) übernahm das DIPF in Frankfurt am Main das nationale Projektmanagement für das Programme for International Student Assessment (PISA 2009) in Deutschland.

Ablauf und Schwerpunkte von PISA 2009

Die internationale PISA-Studie der OECD erfasste in 68 Ländern die Kompetenzen von 15-jährigen Schüler*innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. In 2009 war der Schwerpunkt von PISA die Erfassung der Lesekompetenz, die schon im allerersten PISA-Zyklus im Jahr 2000 im Mittelpunkt stand.

Von Bedeutung waren neben den personalen Voraussetzungen die institutionellen Kontextfaktoren des Lehrens und Lernens auf Klassen-, Schul- und Systemebene. PISA 2009 als kontinuierliches, internationales Instrument des Bildungsmonitorings stellte hierfür aussagekräftige Indikatoren über einen Zeitraum von neun Jahren hinweg zur Verfügung.

Nationales Konsortium

Unter Leitung von Prof. Dr. Eckhard Klieme war ein Konsortium mit Expert*innen aus der empirischen Bildungsforschung für die nationale Umsetzung von PISA 2009 verantwortlich.

Die Mitglieder haben Expertise für die inhaltlichen Testbereiche Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften:

  • Prof. Dr. Eckhard Klieme, DIPF, Frankfurt am Main (Sprecher des Konsortiums) – Schwerpunkt Mathematik
  • Prof. Dr. Cordula Artelt, Universität Bamberg – Schwerpunkt Lesen
  • Prof. Dr. Johannes Hartig, DIPF, Frankfurt am Main – Schwerpunkt Testmethoden
  • Prof. Dr. Manfred Prenzel, Technische Universität München, TUM School of Education – Schwerpunkt Naturwischenschaften
  • Prof. Dr. Olaf Köller, IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel
  • Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Universität Würzburg – Schwerpunkt Lesen
  • Prof. Dr. Petra Stanat, IQB Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, Humboldt-Universität, Berlin – Schwerpunkt Lesen

Die enge Zusammenarbeit zwischen dem PISA-Konsortium und dem IQB (Prof. Köller) sorgte dafür, dass internationale und nationale Standards verbunden werden konnten.

Über das nationale Projektmanagement hinaus war das DIPF Mitglied des internationalen Konsortiums für PISA 2009 und beteiligte sich in dieser Rolle an der Entwicklung und Erprobung innovativer, computergestützter Testformate. Diese Erweiterung traditioneller Testmethoden bot den Vorteil einer effizienten Leistungserfassung und ermöglichte die Nutzung lebensnaher Testszenarien durch dynamische und interaktive Aufgaben.

Wissenschaftliche Projektkoordination am DIPF

  • Prof. Dr. Eckhard Klieme (Leitung)
  • Dr. Nina Jude (Koordination)
  • Prof. Dr. Silke Hertel (Fragebogenkomponenten)
  • Prof. Dr. Johannes Naumann (Lesekompetenz)
  • Dr. Dorothea Mildner (Testanalyse)
  • Dr. Dominique Rauch (Fragebogenkomponenten)
  • Dr. Brigitte Steinert (Fragebogenkomponenten)

Datenerhebung und Datenverarbeitung

Die Datenerhebung in den Schulen und die Datenerfassung erfolgten durch das IEA Data Processing and Research Center (DPC) in Hamburg. Das IEA DPC ist Teil der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA), einer gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Amsterdam, die bereits seit 1958 international vergleichende Schulleistungsstudien durchführt. Das IEA DPC organisiert seit PISA 2000 als Subkontaktor der wissenschaftlichen Projektleitungen die Datenerhebungen in den Schulen.

Die nationalen Bildungsstandards

Im Jahr 2009 wurde das Erreichen der Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss in Deutsch und in der Fremdsprache Englisch überprüft. Die PISA-Schulen (außer Beruflichen und Förderschulen) nahmen an dieser Überprüfung teil. Hierzu gab es zwei Testtage:

  • Am ersten Testtag bearbeiteten die Schüler*innen die PISA-Tests und Fragebögen.
  • Der zweite Testtag diente der Überprüfung zum Erreichen der Bildungsstandards in der Sekundarstufe in den Fächern Deutsch und Englisch.

Die Erhebung der Bildungsstandards wurde vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungwesen (IQB) in Berlin verantwortet.

Veröffentlichungen